1968 war ich 18 Jahre alt. In diesem "Revolutions-Jahr" begannen Umwälzungen
in allen Bereichen - und mich faszinierte der Bereich "Bewußtsein", dem ich mich
auf verschiedene Weise intensiv widmete. Mit 16 hatte ich bereits die Schriften von Sigmund
Freud verschlungen und wilde öffentliche Wilhelm Reich-Lesungen abgehalten,
da stieß ich auf C.G. Jung.
Ich hatte das Glück, gleich nach dem Abitur mein leidenschaftliches Interesse
für die Jungsche Psychologie in "Rütte"
"Existential-Psychologische Bildungs- und Begegnungsstätte Todtmoos-Rütte
vertiefen zu dürfen, lernte bei Graf Dürckheim die Grundlagen des Zen und Personale Leibarbeit und
bei Maria Hippius die Psychologie der Bewußtseinsentwicklung
nach Erich Neumann, einem Jung-Schüler
.
Mir war klar, dass ich mit Menschen arbeiten wollte, und da meine Schulnoten für ein
Medizinstudium nicht genügten, machte ich die dreijährige Ausbildung an der Heilpraktiker-Fachschule
in München und eröffnete dort nach einem Jahr Assistenzzeit bei einer
Schwabinger Heilpraktikerin eine eigene Praxis, in der
ich leibtherapeutisch und gestalttherapeutisch arbeitete.
In den Jahren darauf war ich zunächst Mitarbeiter bei Dürckheim in Rütte,
war mit einer kleinen Werbeagentur Geschäftsmann in Freiburg und gründete
zusammen mit Freunden in Freiburg einen Verein ("Forum International"),
der Kapazitäten der humanistischen Psychologie
aus den USA nach Deutschland lud, zu Workshops, Vorträgen und Kongressen,
da damals die interessantesten therapeutischen Methoden aus den USA, vor allem Kalifornien, kamen.
Die verschiedenen Wege der Bewußtseinsarbeit hatten mich seit meiner ersten
Seinserfahrung mit 18 fasziniert
und wo immer es möglich war, ließ ich mich auf neue Methoden und Erfahrungen ein.
Ohne fanatischer Anhänger einer bestimmten Richtung zu werden,
nahm ich an den verschiedensten Gruppen und Seminaren teil:
Zen Sesshins, Enlightenment Intensivs, Bioenergetik-Gruppen, Gestalttherapie,
schamanische Reisen, natürlich tantrische Experimente,
Quadrinity Prozess, NLP, Landmark Education, Avatar Master, Bernstein Camp,
SAT I-IV, Initiation im New Warrior Training Adventure.
So war ein weites Spektrum an Erfahrungen zusammengekommen, ganz praktisch "am eigenen Leib",
theoretisch im Kennenlernen der amerikanischen Kapazitäten und aktiv vor allem
durch meine eigene Arbeit mit Menschen in der Leibtherapie, der Gestaltarbeit und
der Psychotherapie.
In den 90er Jahren begann ich, aus all diesem eine Art Quintessenz zu ziehen
und konzipierte eine Gruppenarbeit, die klar strukturiert, ohne Ballast,
ohne Requisiten und ohne Dogma in medias res führt, in eine tiefe verwandelnde Arbeit.
Meine Grundidee war, dass hier nicht ein Gruppenleiter diese
Prozesse initiert, sondern dass den Teilnehmern Settings und Räume angeboten werden,
in denen sie
miteinander, von Mensch zu Mensch, von gleich zu gleich diese
inneren Wandlungsprozesse in Gang bringen konnten. So entwickelte ich in den 90er Jahren
den 5-tägigen ONE-Prozess – und die younicorn-Arbeit ist dessen Weiterentwicklung.